Spätromantik
Die Spätromantik, 1890 bis 1920, ist der Übergang zur Moderne bzw. “Neuen Musik”. Die traditionellen Elemente der Musik werden weiter aufgelöst und die Tonalität bis an ihre Grenzen und darüber hinaus ausgereizt. Emotionen werden übersteigert dargestellt. Die Komponisten entwickeln eine individuelle Tonsprache.
Tänze und Marschmusik sind in den sinfonischen Dichtungen zu finden, ebenso, auf Grund der Kolonialisierung, Einflüsse indischer, afrikanischer und lateinamerikanischer Musik. Mit der in Europa steigenden antideutschen Gesinnung versucht man sich in Frankreich, Italien und Ungarn von der deutschen Musik zu lösen bzw. abzugrenzen.
In der letzte Phase der Spätromantik entwickelt sich der Impressionismus und der Expressionismus. Das alte Prinzip der Akkordverbindungen wird durch das parallele Führen der Akkorde abgelöst. Der Aufbau neuer Akkorde wurde erwogen und neue Tonleiter werden als Ausgangspunkt neuartiger Melodiemodelle erdacht.
Der Einfluss internationaler Musik prägte auch das Volkslied. Mit dem Drang nach Neuem nahmen sich viele Komponisten, Musiker und Dichter diesen Melodien an, unterlegten sie mit deutschen Texten und arrangierten vierstimmige Sätze für das Repertoire der Gesangvereine.
In allen Orten Deutschlands waren die Gesangverein etabliert. Oft waren sie in bürgerliche und Arbeiter-Gesangverein getrennt, boten aber jedem die Möglichkeit des geselligen Zusammenseins in der Gesellschaft.
Liedkategorien:
A - Frühlingslieder, B - Heimat- und Wanderlieder, C - Trinklieder, D - Liebeslieder, E - Festliche und Tendenzlieder, F - Weihnachtslieder, G - Sängersprüche
Die Lieder der Volksdichter und Sänger wird zunehmend salonfähig und treten aus ihrem Schattendasein. Ihre Lieder in erzgebirgischer und vogtländischer Mundart werden durch Liedpostkarten verbreitet und im Volk von Mund zu Mund weitergegeben.